Pflaster & Verbände

Der Verband hilft, genau wie das Pflaster, die Gefahren einer Wunde zu verringern. Es erfordert allerdings ein wenig Übung, um verschiedene Wunden mit einem geeigneten Verband zu versorgen. Aber auch hier gilt, dass die Wunde nicht berührt werden darf und mit einer sterilen Wundauflage bedeckt werden soll. Die Wundauflage sollte dabei so wenig wie möglich angefasst werden und die Wunde ganz bedecken.
Achtung: Gerade bei Verbänden ist darauf zu achten, dass man nicht immer nach einem sturen Schema vorgehen kann, sondern manchmal auch seine Phantasie benutzen muss.

Kleinere Schnitt-, Riss- und Schürfwunden

Bei kleineren Verletzungen muss meist noch kein großartiger Verband angelegt werden, sondern es genügt ein Pflaster. Das Pflaster ist die einfachste Form eines Wundverbandes. Es soll helfen, zwei Gefahren, welche bei jeder Wunde auftreten können, zu verringern. Diese Gefahren sind: Blutung und Infektion.
Das Pflaster hilft, die Blutung zu stillen und mindert die Infektionsgefahr. Hierzu ist es allerdings dringend notwendig, dass das Pflaster richtig aufgeklebt wird.

Es ist dabei auf folgende Punkte besonders zu achten:

  • Die Größe des Pflasters muss für die Wunde geeignet sein
  • Die sterile Wundauflage darf nicht berührt werden
  • Das Pflaster muss straff aufgeklebt werden, darf aber keinen Druckschmerz verursachen
  • Nur die sterile Wundauflage darf mit der Wunde in Berührung kommen
  • Die Klebeflächen müssen nach dem Aufkleben glatt auf der Haut liegen

Nicht gerade selten sind Schnittverletzungen an den Fingern. Beim Aufkleben eines Pflasters auf eine Fingerkuppe ist folgende Besonderheit zu beachten. Ein ausreichend langes Stück Pflaster wählen (ca. 8cm). In der Mitte aus beiden Klebestreifen einen Keil herausschneiden. Beim Abziehen der Folie die Wundauflage nicht berühren und Pflaster folgendermaßen aufkleben:

Bei Wunden gilt grundsätzlich

  • nicht berühren
  • nicht auswaschen
  • nicht mit Salben etc. behandeln
  • Verband anlegen
  • Arzt aufsuchen

Hiervon ausgenommen sind Tierbisse, Verätzungen und Verbrennungen. Aber auch bei sehr kleinen Wunden, welche verschmutzt sind, kann eine Ausnahme gemacht werden: Den Dreck, welcher sich in der Wunde befindet, mit einem sauberen Tuch (wenn möglich steril, z.B. Kompresse) von innen nach außen aus der Wunde herauswischen. Evtl. Wundenrand desinfizieren. Pflaster aufkleben.

Pflasterstreifenverband

Bei großflächigeren Wunden, welche nicht sehr stark bluten (z.B. Schürfwunden), ist es sinnvoll, einen Pflasterstreifenverband anzulegen.
Es ist dabei auf folgende Punkte besonders zu achten:

  • Die sterile Wundauflage so wenig wie möglich berühren
  • Die Wundauflage genau auf die Wunde legen

Mit Pflasterstreifen die Wundauflage folgendermaßen befestigen:

Fingerverband

Die Wundauflage wird durch ein paar Windungen mit einer Mullbinde fixiert. Dann führt man die Verbandsbinde über den Handrücken zum Handgelenk, um dieses herum, zurück zur Fingerspitze, um den Finger herum und über den Handrücken zum Handgelenk. Diese Bindengänge werden so lange wiederholt, bis die Wundauflage völlig bedeckt ist. Danach wird das Verbandsende am Handgelenk befestigt. Dies geschieht durch das Festkleben mit Heftpflaster oder durch Verknoten.

Handverband

Ähnlich kann man auch den Handverband anlegen. Allerdings beginnt man hier mit einigen Windungen um das Handgelenk und fixiert die Wundauflage erst dann. Hierzu führt man die Verbandsbinde vom Handgelenk über die Wundauflage zu den Fingern, ein- bis zweimal um die Finger herum und über den Handrücken wieder zurück. Auch diese Bindegänge werden wiederholt bis die Wundauflage komplett verdeckt ist, um dann am Handgelenk beendet zu werden.

Druckverband

Um auch bei sehr stark blutenden Wunden einen geeigneten Verband anlegen zu können, muss man den Druckverband beherrschen. Nachdem die sterile Wundauflage durch einige Bindegänge fixiert wurde, wird das sogenannte Druckpolster auf die Stelle der Wunde gelegt. Das Druckpolster kann aus verschiedenen Materialien bestehen. Es sollte aber nicht starr sein und vor allem kein Blut einsaugen. Geeignet sind z.B. Taschentuchpäckchen oder Verbandspäckchen. Danach wird das Druckpolster in die Verbandsgänge mit einbezogen werden. Der hierbei ausgeübte Druck darf auf keinen Fall zu hoch sein, da man sonst eine Stauung verursacht und somit das Gegenteil bewirkt.

Stand: 11.05.2021